Bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems
Leukämien sind mit etwa 600 Neuerkrankungen im Jahr und mit einem Anteil von etwa 31% die häufigsten Krebserkrankungen im Kindes und Jugendalter.
Sie entstehen im Knochenmark, dem Ort der Blutbildung.
Typisches Kennzeichen ist eine ungehemmte Vermehrung unreifer weißer Blutzellen (Leukozyten).
Es gibt lymphoblastische und myeloische Leukämien, die entweder akut oder chronisch verlaufen können.
Im Kindes und Jugendalter sind über 95 % der Leukämien akute, also rasch fortschreitende Erkrankungen.
Primäre Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS - Hirntumoren), die ihren Ursprung im Gehirn oder Rückenmark haben.
Primäre ZNSTumoren sind solide Tumoren, die im Gehirn oder Rückenmark entstehen.
Sie sind, nach den Leukämien, mit etwa 24 % die zweithäufigsten Krebserkrankungen im Kindes und Jugendalter (circa 430 Neuerkrankungen pro Jahr).
Es gibt viele Arten von primären ZNSTumoren: niedrigmaligne Gliome (wie Astrozytome, Gangliogliome und Oligodendrogliome),
hochmaligne Gliome (anaplastisches Astrozytom und Glioblastom), Medulloblastome und andere primitive neuroektodermale Tumoren (ZNSPNET),
Ependymome und Kraniopharyngeome.
Krebserkrankungen des lymphatischen Gewebes
Maligne Lymphome sind Krebserkrankungen, die von Zellen des lymphatischen Systems ausgehen und als Hauptmerkmal Lymphknotenschwellungen (= Lymphome) zeigen.
In Deutschland sind bösartige Lymphknotengeschwulste mit einem Anteil von etwa 11 % (ca 200 Neuerkrankungen pro Jahr) die dritthäufigsten Krebserkrankungen im Kindes und Jugendalter.
Sie werden in das HodgkinLymphom (Morbus Hodgkin) und die große Gruppe der NonHodgkinLymphome (NHL) eingeteilt.
Da sie in der Regel den ganzen Körper betreffen, werden sie auch als systemische Erkrankungen bezeichnet.
Das Neuroblastom ist eine bösartige Erkrankung des sympathischen Nervensystems, die vor allem im frühen Kindesalter auftritt.
Neuroblastome können überall dort auftreten, wo sich sympathisches Nervengewebe befindet.
Am häufigsten entstehen sie aber im Nebennierenmark und im Bereich der Nervengeflechte beidseits der Wirbelsäule, im so genannten Grenzstrang.
Wenn der Grenzstrang betroffen ist, können Neuroblastome auf jeder Höhe entlang der Wirbelsäule vorkommen: im Bauch, Becken, Brust und Halsbereich.
In der Mehrzahl der Fälle (zu etwa 70 %) befindet sich der Tumor im Bauchraum, etwa ein Fünftel der Tumoren liegen im Brust und Halsbereich.