12.10.2023

Vechtaer singen das letzte Benefizkonzert

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Vechta, Dirigent Sven Jacobs hatte am Ende des großen "Wir, vier"- Benefizkonzerts in der Vechtaer Klosterkirche Tränen in den Augen. Vielleicht war der Auftritt mit Gastchören aus Oythe, Lohne, Damme und Diepholz der letzte des Männergesangvereins (MGV) Vechtaer Liederkranz von 1861. Das Publikum applaudierte begeistert.
"Es war ein wirklich schönes Konzert", sagt Jacobs. Aus geplanten 90 Minuten waren zuletzt fast 2 Stunden geworden, gefüllt mit Chormusik der fünf beteiligten Männergesangsvereine. Es gab eine musikalische Überraschung: zwei Dudelsackspieler, die mit dem Stück Amazing Grace bewegt hatten. 133 Sänger hatten an dem Sonntagnachmittag bei den Programmen der einzelnen Chöre im Altarraum der Kirche gesungen und am Ende kamen Insgesamt 3.000 € für den guten Zweck zusammen.
Das könnte für Jacobs Chor der krönende Abschluss zumindest als Ausrichter in der "Wir, vier"- Reihe gewesen sein. "Wir sterben langsam aus", sagt der Dirigent und Vereinsvorsitzende.
Sänger Peter Brackmann erklärt:" Ich bin mit 75 der Jüngste im Chor." Von insgesamt 20 Mitgliedern des Männergesangsvereins seien nur noch 16 aktiv dabei. Gesangsnachwuchs sei nicht in Sicht.
Deshalb hatte sich der MGV als diesjähriger Gastgeber von "Wir, vier" schon Verstärkung geholt. Der noch immer "recht gut aufgestellte" Männergesangverein "Frohsinn" Oythe sei zum ersten Mal zur Unterstützung bei der Konzertreihe dabei gewesen.
Die "Wir, vier"- Konzerte sind aus dem kulturellen Austausch des sogenannten Städtequartetts entstanden. Dahinter steckt seit 1994 eine Kooperation zwischen Damme, Diepholz, Lohne und Vechta. Die Initiative hatte sich vorgenommen, durch die Zusammenarbeit auf unnötige Doppelstrukturen verzichten zu können. Dazu gehört die Flächenstruktur, die heute Stadtgrenzen- übergreifend Kompensations- und Ausgleichsflächen für Bauprojekte schafft. Die Flächenpools liegen unter anderem in den umliegenden Moorgebieten.
Für den MGV Liederkranz hieß das bislang: In jedem Jahr waren die Chöre aus den vier Städten abwechselnd die Ausrichter eines der gemeinsamen Konzerte. Der Vechtaer Chor lud für gewöhnlich ins Rathaus, in diesem Jahr erstmals in die Klosterkirche, Jacobs sagt: Das sei ein sehr würdiger Rahmen. Die Akustik sei großartig. Die Schirmherrschaft bei dem Konzert übernahm erstmals Vechtas Bürgermeister Kristian Kater und die Chöre lieferten: die Gastgeber ein "Schlager- Potpourrie", auch die übrigen Chöre griffen in die Klassiker und Evergreen- Kiste.
Der Männerchor Diepholz griff auf ihren inzwischen bewährten ukrainischen Solisten zurück und gab ein ukrainisches Volkslied zum Besten. Als musikalische Überraschungsgäste demonstrierten Bianca Jacobs und Burckhard Kulla ihr Dudelsack- Spiel. Zwischenzeitlich konnten auch Thomas Bröring und Jan Luis Miller ihren Vechtaer Verein Hilfe für krebskranke Kinder vorstellen. Der sollte dieses Mal von dem Erlös profitieren. Die Ausrichter hatten die Gäste um Spenden gebeten: 2.000 € kamen alleine bei der Sammlung am Ausgang zusammen, 1.000 € noch einmal durch die Sponsoren.
Thomas Bröring sagt: Der Verein unterstütze aktuell 44 Familien, deren Kinder an Krebs erkrankt sind, etwa mit Finanzspritzen für Fahrtkosten zu den Spezialkliniken oder zuletzt mit einer Freizeit auf Norderney, bei der betroffene Familien wieder Kraft tanken sollten.